Die Bergstimme

Text by Heinrich Heine (1797-1856)

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Ein Reiter durch das Bergtal zieht,
Im traurig stillen Trab:
»Ach! zieh ich jetzt wohl in Liebchens Arm,
Oder zieh ich ins dunkle Grab?«
Die Bergstimm' Antwort gab:
»Ins dunkle Grab!«

Und weiter reitet der Reitersmann,
Und seufzet schwer dazu:
»So zieh ich denn hin ins Grab so früh -
Wohlan, im Grab ist Ruh'!«
Die Stimme sprach dazu:
»Im Grab ist Ruh'!«

Dem Reitersmann eine Träne rollt
Von der Wange kummervoll:
»Und ist nur im Grabe die Ruhe für mich -
So ist mir im Grabe wohl.«
Die Stimm' erwidert hohl:
»Im Grabe wohl!«