Sorge nie, daß ich verrate

Text by Heinrich Heine (1797-1856)

 


Sorge nie, daß ich verrate
Meine Liebe vor der Welt,
Wenn mein Mund ob deiner Schönheit
Von Metaphern überquellt.

Unter einem Wald von Blumen
Liegt, in still verborgner Hut,
Jenes glühende Geheimnis,
Jene tief geheime Glut.

Sprühn einmal verdächt'ge Funken
Aus den Rosen - sorge nie!
Diese Welt glaubt nicht an Flammen,
Und sie nimmt's für Poesie.